23 August 2013

HSV: Eiserner Besen Magath?

Herrlich, die Bundesliga ist gerade mal zwei Spieltage alt und jeder scheint bereits zu wissen, wo die Krisen zu Hause sind. Aber manche Vereine machen es uns auch einfacher als andere. Allen voran der gute alte HSV (Foto: dpa). Erst lässt man sich ohne Gegenwehr zu Hause mit 1:5 von Hoffenheim abschlachten, dann kündigt man eine "knallharte Analyse" an (Sportchef Kreuzer), um kurz darauf die armen Profis in zwei freie Tage zu entlassen. Dumm nur, dass man an freien Tagen auch tatsächlich frei hat, und die Zeit zum Beispiel für einen Kurzurlaub auf Mallorca nutzen kann. Zumindest haben die HSV-Angestellten Aogo und Ricon das so gesehen. Zur Belohnung fliegen die beiden Urlauber nun aus dem Kader. Der Ruf nach einem eisernen Besen in Gestalt von Felix Magath wird in Hamburg immer lauter. Kann gut sein, dass man mittlerweile grobes Gerät benötigt, um den Dino wieder fit zu machen.

Ähnlich ungemütlich dürfte es derzeit wohl in Gelsenkirchen sein. Nach der 0:4-Klatsche in Wolfsburg und dem ziemlich dürftigen 1:1 in der Champions League Qualifikation gegen Saloniki liegen die Nerven bei Königsblau blank. Trainer Keller, der sich mit dem Erreichen der Königsklasse auf den letzten Metern noch eine Menge Kredit erarbeitet hat, steht schon wieder im Regen. Irgendwie werden Fans, Trainer und Verein nicht so recht warm miteinander. Und werden jetzt auch noch die fetten Fleischtöpfe der UEFA verpasst, dann fehlt Geld für wichtige Verstärkungen. Prinz Poldi soll ja im Gespräch sein. Die Knappen müssen am Wochenende in Hannover einfach gewinnen. Basta. Siege sind die einzige Medizin, die Keller & Co jetzt helfen. Ob das aber ohne Torgarant Huntelaar realistisch ist, bleibt abzuwarten.

Besser ist die Laune bei meinen Bremern. Mit sechs Punkten und null Gegentoren herrscht an der Weser Friede, Freude, Sonnenschein. Heute Abend müssen die Grün-Weißen in Dortmund vor 80.000 Zuschauern zeigen, was die knappen 1:0-Siege gegen die Abstiegskandidaten Braunschweig und Augsburg wirklich bedeuten. Seien wir ehrlich, mehr als eine ehrenvolle Niederlage wird kaum zu erreichen sein für Robin Dutts junge Truppe. Mit Spannung erwarte ich am Samstag das spielstarke Duell Leverkusen gegen Gladbach. Beide Teams bieten modernen, schnellen und anspruchsvollen Fußball. Ich schätze, wir dürfen uns auf viele tolle Tore freuen. Seltsam ruhig ist es derzeit beim FC Bayern. Ohne großen Glanz gewinnt Guardiola ein Spiel nach dem anderen. Wirkt so, als ob die Startruppe noch im lockeren Vorbereitungsmodus ist. Erst in einigen Monaten werden wir das wahre Guardiola-Bayern erleben. Jetzt kommt aber erstmal Nürnberg. Der Krisen-HSV muss zur starken Hertha. Null-Punkte-Stuttgart steht in Augsburg mächtig unter Druck.

Tolle Tore und viel Spaß wünscht

Carl-Eduard Meyer

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