14 Februar 2014

HSV: Auf der Rolltreppe ins Tiefgeschoss

Wow, was derzeit beim HSV abgeht, das hätte sich kein Drehbuchautor dramatischer ausdenken können. Intrigen, Demontagen, Nebelkerzen. Wer ist gut? Wer ist böse? Keiner blickt mehr durch. Fakt ist: Magath kommt nicht. Die Mannschaft agiert desaströs. Am Samstag ist in Braunschweig Abstiegsgipfel. Danach werden die Karten wieder neu gemischt. Beim HSV denkt man nur noch in Tagen. Langfristige Perspektiven sind im großen Durcheinander der Interessengruppen nicht mehr durchzusetzen. Auch wenn man kein Magath-Fan ist: Hätte die HSV-Ikone das Ruder übernommen, dann wäre zumindest ein Ende des zermürbenden Herumgewurschtels dabei herausgekommen. Klare Kante wäre allemal besser gewesen als ein ungeordnetes "Weiter so". Der HSV auf der Rolltreppe ins Tiefgeschoss (Bild: dpa).

Auch in Leverkusen brannte diese Woche der Baum. Mit einer blamablen Vorstellung verabschiedete sich der Tabellenzweite mit einem 0:1 gegen Zweitligist Kaiserslautern aus dem DFB-Pokal. Unglaublich! Nun kommt am Samstag Abend Schalke in die BayArena. Die Knappen sind derzeit super drauf. Achtung, Rudi Völler, so kann man den direkten Einzug in die Champions League schnell verspielen. Anders dagegen der VfL Wolfsburg: So langsam entwickelt Heckings Truppe Stabilität bei Spitzenleistungen. Trumpf dabei: Diva Diego wurde gegen den Strategen de Bruyne ausgetauscht. Wahrscheinlich der wichtigste Transfer von Allofs überhaupt. Um de Bruyne herum lässt sich etwas aufbauen.

Und gegen wen gewinnen die Bayern am Wochenende? Genau. Gegen Freiburg. Das waren übrigens die ersten, die den Münchenern in dieser Saison einen Punkt abgeknapst haben. Schade, dass sich die tolle Entwicklung der Breisgauer nicht fortgesetzt hat. Immerhin hat Streichs Truppe mittlerweile den Abstiegsplatz an den HSV weitergereicht. Gute Meldung im Hinblick auf die WM: Schweini ist wieder fit! Gladbach tritt bei meinen Bremern an. Dutt & Eichin können sich freuen, dass der HSV ihnen derzeit die Show stiehlt. Deshalb können sie trotz anhaltendem Misserfolg ohne großen Gegenwind weiterarbeiten. Erstaunlich, wie man in Bremen die Besonnenheit wahrt. Dortmund spielt schon wieder gegen Frankfurt, die taumelnden Stuttgarter treten in Hoffenheim an (Wirkung des Trainerwechsels komplett verpufft ...?) und Hertha erwartet am Sonntag die Wölfe.

Einen tollen Spieltag und gute Besserung dem HSV (ohne Häme) wünscht

Carl-Eduard Meyer

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