21 Februar 2014

Slomka beim HSV: Beten und gute Laune

So, nun soll es also Mirko Slomka (Bild: dpa) beim HSV richten. Die gute Laune, die derzeit in Hamburg auf Knopfdruck enstanden ist, und der inszeniertee Zweckoptimismus beim Bundesliga-Dino sind allerdings einigermaßen durchschaubar. Slomka hat keine Chance, und die muss er nutzen. Er redet die Truppe stark, setzt Reizpunkte (Westermann wohl raus aus der Startelf), inszeniert sich als echter Hamburger (im Gegensatz zu seinem Vorgänger mit festem Wohnsitz) und betet ansonsten allabendlich zum lieben Fußball-Gott, dass seine Rechnung aufgeht. Der Spielplan meint es allerdings nicht gut mit dem HSV: Dortmund kommt. Slomka muss die wahrscheinliche Niederlage positiv verkaufen und die starken Momente seiner Mannschaft herausstellen. Oder der liebe Gott trägt die Raute im Herzen und schenkt Slomka am Samstag ein Fußballwunder... Ich freu' mich auf dieses Spiel!

Das Spiel der Bayern gegen Arsenal am Mittwoch war bemerkenswert. Nicht nur wegen des Ergebnisses (2:0 für die Münchener). Guardiolas Mannschaft hatte rund 80 Prozent Ballbesitz. Und das auswärts bei einer Top-Truppe wie den Londonern. Unglaublich! Dazu machte Toni Kroos eines der besten Spiele seiner Karriere und ließ Özil, seinen Konkurrenten um die Spielmacherposition in der Nationalmannschaft, unglaublich schlecht aussehen. Und dass der Beinahe-Weltfußballer Ribery bei dieser Bayern-Gala gefehlt hat, ist auch für niemanden ein Thema. Nun muss Pep es nur noch schaffen, aus den Bayern den ersten Titelverteidiger der Champions-League-Historie zu machen. Ich halte das für keineswegs unrealistisch.

Heute Abend machen Schalke und Mainz den Opener in der Liga. Beide Mannschaften sind in den letzten Wochen in der Tabelle deutlich nach oben geklettert. Schalke auf 4, Mainz auf 7. Das wird ein feines Spiel! Stuttgart empfängt Hertha. Aber was ist da los bei den Schwaben? Einigermaßen unerwartet findet sich der VfB mitten im Abstiegsstrudel wieder. Eine wahnsinnig schwere Aufgabe für den jungen Trainer Schneider. Überhaupt ist der Abstiegskampf derzeit spannender als die Situation an der Tabellenspitze. Mit Frankfurt, Werder, Nürnberg, dem HSV und Stuttgart stecken fünf Traditionsclubs im tiefsten Schlamassel! Da werden am Saisonende Tränen fließen. Aber hoffentlich nicht bei meinen Bremern. Die Grün-Weißen müssen in Frankfurt ran, Nürnberg empfängt Augsburg.

Gute Nerven für den Abstiegskampf und viel Erfolg für Ihre Vereine wünscht

Carl-Eduard Meyer

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