04 Juli 2014

Frankreich gegen Deutschland: Wieder ein Jahrhundertspiel?

Was für ein Viertelfinale! Jeder Fußballfan kriegt ne' Gänsehautentzündung, wenn es heißt "Deutschland gegen Frankreich". Obwohl mehr als 30 Jahre her, weiß jeder wie es 1982 war: Foul an Battiston, 1:3 in der Verlängerung, Rummenigge rein, 2:3, Fischer Fallrückzieher, 3:3, Elfmeterschießen, Stielike bricht zusammen, Schumacher hält, Bossis verschießt sechsten Elfer, Hrubesch verwandelt, Finale! Mehr Dramatik geht nicht. Ein Jahrhundertspiel. Und auch eine schwere Bürde für Jogis Elf (Bild: dpa). So soll es bitteschön auch heute Abend laufen, fordern die zig Millionen heimlichen Nationaltrainer in unserem Land.

Werfen wir aber zuerst einen Blick auf den Gegner: Bisher haben die Franzosen positiv überrascht. Der Ausfall von Ribery? Kein Thema bei den Blauen. Souveräne Vorrunde, Chapeau! Aber im Achtelfinale wurde genauso gerumpelt wie bei uns. Beim 2:0 gegen Nigeria enttäuschte die vorher hochgelobte Offensive mit Benzema und Giroud komplett. Behäbig und ideenlos, schrieb der kicker. Nur ein Torwartfehler und ein Eigentor brachten letztlich den Erfolg. Frankreich ist stark, aber wahrlich keine Übermannschaft. Genauso wie Deutschland.

Was aber macht Löw heute Abend? Sein Plan steht. Stur wird er ihn umsetzen. Geht die Taktik auf, ist Löw der Messias. Geht's in die Hose, haben es alle schon vorher gewusst. Unsere Viererinnenverteidigung wird auflaufen, Lahm im Mittelfeld, vorne vielleicht mal Schürrle von Beginn an. Mehr Innovation wird Löw sich nicht gestatten. "Wat wolln se?", blaffte Mertesacker höchst echauffiert. Ganz einfach: Gewinnen, lieber Per! Gerne auch unansehnlich, aber noch lieber in Schönheit. Ich bleib' dabei: Algerien war die Feuertaufe, jetzt zeigt die Mannschaft ihr wahres Potenzial. Wir gewinnen 2:0 und alle lieben Jogi!

Ein unvergessliches Viertelfinale wünscht


Carl-Eduard Meyer 

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