18 Juni 2010

Keine vorschnellen Jubelarien bitte!

Endlich spielt heute wieder unsere DFB-Elf! Aber gleich vorweg: Statt in Jubelarien auszubrechen, ist jetzt erstmal Vorsicht angesagt! Zwar hat das berauschende Fest gegen Australien (Bild:dpa) der deutschen Fußball-Seele viel Genugtuung bereitet, aber in einem WM-Turnier startet man eigentlich in jedem Match wieder bei Null. Es gab schon ganz andere Teams, die durch die Vorrunde spazierten und dann im Viertelfinale oder noch früher an der eigenen Selbstüberschätzung gescheitert sind. Löw ist absolut gefordert, die Spannung und die Konzentration bei seiner jungen Truppe hoch zu halten.

Aber was bleibt eigentlich bisher hängen von dieser WM, bei der mittlerweile jedes Team mindestens ein Mal gespielt hat? Bis auf das deutsche 4:0 haben wir in den Auftaktspielen eigentlich nur Angst- und Verwaltungsfußball gesehen. Schade! Die Furcht, gleich mit einer Niederlage ins Turnier zu starten, war bisher übermächtig. Hoffen wir, dass die Teams jetzt ihre Nervosität ablegen. Uruguay mit seinem 3:0 gegen Südafrika und Argentinien mit dem 4:1 gegen Südkorea haben zum Glück gezeigt, dass es auch anders geht. Auch die Mexikaner spielten gestern beim 2:0 gegen die bewegungslosen Franzosen fein auf. Aber wie heißt es doch so schön: Eigentlich fängt die WM mit der K.O.-Runde erst richtig an! Die echten Fußball-Feste kommen noch.

Am besten gefallen hat mir gegen Australien das Duo Schweinsteiger/Khedira. Zwar standen die Torschützen und Regisseur Özil (endlich wieder eine echte Nummer 10!) mehr im Mittelpunkt der Feierlichkeiten, aber was die beiden abgräumt haben, das war erste Sahne. Auf das Duo kommt es auch gegen Serbien an, das mit Dejan Stankovic von Champions League Sieger Inter Mailand einen echten Superstar in seinen Reihen hat. Stankovic an die Kette legen und sich von der rustikalen Gangart der serbischen Verteidigung um Bollwerk Vidic nicht einschüchtern lassen - dann ist auch gegen die Kicker vom Balkan ein Sieg drin. Ich tippe 3:1 für uns!

Hochspannung und ein tolles Match wünscht

Carl-Eduard Meyer

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