14 Dezember 2012

Alle haben bereits vor den Bayern kapituliert

Mann muss es ohne jegliche Einschränkung sagen: Es war eine Hinrunde, die über alle Maßen vom FC Bayern dominiert wurde. Der Rekordmeister steht elf Punkte vor dem Tabellenzweiten Leverkusen. Die anderen Vereine haben bereits kapituliert. Vielleicht hofft der Eine oder Andere in Dortmund noch auf ein Fußballwunder, aber das ist Unsinn. Der FCB hat so viel Substanz, dass er Verletzungen oder Formschwankungen mit seiner unglaublich gut bestückten Auswechselbank ohne Probleme wegsteckt. Was sind die Gründe für den Höhenflug? Ganz einfach: Alle Neuzugänge waren Volltreffer (Dante, Mandzukic, Shaqiri), ein Sammer, der frischen Wind und Know-how in den Verein trug, und ein Grandseigneur Heynckes (Bild: dpa), der seine Truppe souverän und unangreifbar anleitet. Tolle Mischung. Glückwunsch, Bayern!

Die größte Enttäuschung der Hinrunde dagegen ist für mich Hoffenheim. Babbel, Wiese und Hopp redeten von der Champions League. Aktuell winkt aber Liga Zwei. Hoffenheim ist kein Team, sondern eine Ansammlung einigermaßen talentierter Profis, die aber alle irgendwie nicht so richtig Bock auf ihren Retortenclub haben. Das Publikum, dass bei Spitzenleistungen gerne ins Stadion kommt, bleibt in der Krise weg oder versagt den Spielern die nötige Unterstützung. Ein Teufelskreis! In dieser Situation wird es sich jeder Trainer ganz genau überlegen, ob er in den Kraichgau wechselt.

Doch lieber zum letzten Bundesligaspieltag in diesem Jahr: Schon heute Abend steigt der 70er-Klassiker Bayern gegen Gladbach. Alles andere als ein Sieg der Münchener wäre eine riesige Überraschung (siehe oben). Am Samstag geht's spannend weiter: Hält der Leverkusener Höhenflug auch gegen Hamburg an? Derzeit überrascht der HSV ja immer wieder mit tollen Auftritten. Ausgeglichene Chancen, würde ich sagen. Schalke ekelt gerade einen Trainer raus, der mit seinem Team auf Platz Eins seiner Champions League Gruppe steht. Unglaublich! Stevens muss zum Jahresabschluss gegen Freiburg gewinnen, um im wieder durchstarten zu können. Meister Dortmund spielt in Hoffenheim, Werder empfängt Nürnberg und Wolfsburg tritt gegen Frankfurt an.

Ein tolles Hinrundenfinale, ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr wünscht Ihnen

Carl-Eduard Meyer