14 Juli 2014

Deutschland ist Weltmeister und MEYERmeint geht in den Ruhestand


Es ist tatsächlich wahr! Deutschland ist nach 24 Jahren wieder Weltmeister! (Bild: dpa) Das ganze Land jubelt, der Triumph ist hoch verdient. Einfach fabelhaft! Auch für mich persönlich ist dieses Finale ein ganz besonderer Tag. Nach fast zehn Jahren Fußball-Newsletter möchte ich mich von Ihnen allen verabschieden. Im August werde ich nämlich passend zum 25. Gründungsjubiläum von news aktuell in den Ruhestand gehen. Die neue Saison 2014/15 muss leider ohne "ots-Vorberichterstattung" angepfiffen werden.

Man soll sich ja nicht mit den Allergrößten vergleichen, aber ich habe meinen freitäglichen Fußball-Newsletter ziemlich genau zeitgleich mit dem Amtsantritt von Jürgen Klinsmann und Jogi Löw gestartet. Damals, als der deutsche Fußball nach der desaströsen EM 2004 in Trümmern lag. Heute, rund zehn Jahre später, muss ich allen Verantwortlichen beim DFB meinen Riesenrespekt aussprechen. Wer so am Boden war und nach einem jahrelangen Neuaufbau endlich die verdienten Früchte erntet, der hat alles richtig gemacht. Danke für diese großartige Zeit!

Es hat mir immer wahnsinnig viel Spaß gemacht, Ihnen zu schreiben. Woche für Woche haben wir über die Lage der Liga philosophiert. Ihr Feedback und Ihre Wortmeldungen werden mir sehr fehlen! Mögen es auch große Worte sein, aber die verbindende Kraft des Fußballs war ein großes Geschenk für mich. Egal, ob Sie für den HSV, die Bayern oder auch für meinen eigenen Verein, den SV Werder Bremen, die Daumen gedrückt haben, stets sind wir respektvoll, positiv und mit einem Lächeln im Gesicht miteinander umgegangen. Das war toll, dafür danke ich Ihnen allen von Herzen.

Natürlich werde ich dem Fußball und der Liga auch in Zukunft treu bleiben. Nur nicht als Geschäftsführer von news aktuell. Sie erreichen mich ab Ende August unter der E-Mailadresse cem@meyermeint.de.

Genießen Sie den Fußball, lassen Sie von sich hören!

Herzliche Grüße Ihr

Carl-Eduard Meyer 

11 Juli 2014

Es ist einfach so: Der Titel ist Pflicht!

Es ist geschafft! Die deutsche Nationalmannschaft steht wieder einmal in einem WM-Endspiel. Man kann es drehen und wenden wie man will, der Titel ist Pflicht (Bild: dpa). Nach dem epochalen 7:1 gegen Brasilien wäre eine Niederlage gegen die knorrigen Argentinier ein Super-GAU. Ganz Deutschland empfindet es irgendwie als moralisches Recht, dass uns nach einem derart göttlichen Halbfinale der Titel gehört. Ist natürlich Unsinn. Argentinien hat genauso ein Recht auf den Pokal wie wir. Auch dort ist die Sehnsucht, nach 28 Jahren wieder zu jubeln gigantisch.

Die Argentinier werden sich allerdings in fast allen Belangen deutlich steigern müssen, um Deutschland zu schlagen. Erstaunlicherweise ist der Respekt vor der Defensivstärke der Südamerikaner mittlerweile deutlich größer als vor den offensiven Qualitäten. Und dort steht ja immerhin ein gewisser Lionel Messi auf dem Platz. Argentinien hat in seinen drei K.O.-Spielen kein einziges Gegentor kassiert. Das ist beeindruckend. Und mahnt zu höchster Vorsicht am Sonntagabend. Insgesamt wirkte das Spiel Argentiniens aber spröde und nur mittelmäßig inspiriert. Hinten hoch konzentriert verteidigen und vorne auf eine Eingebung Messis warten, ist keine Taktik, vor der Deutschland erzittern muss.

Und was ist über unsere Jungs zu sagen? Mit Sicherheit werden wir ein komplett anderes Spiel sehen als gegen Brasilien. So dumm und unkonzentriert wird Argentinien nicht auftreten. Wir werden wohl eine quälend lange Abwehrschlacht beider Defensivreihen erleben (Ja, auch wir können das!). Schnell, flach und im Verbund, müssen Müller, Klose und Özil die minimalen Lücken mit viel Geduld aufbrechen. Steht es erstmal 1:0 für Deutschland, dann kann Argentinien im Prinzip einpacken. Wie auch immer. Ich bin mir sicher, dass Jogis Elf am Ende (knapp) gewinnt und wir alle am Sonntag den vierten Weltmeistertitel feiern!

Hochspannung und Titelträume wünscht


Carl-Eduard Meyer 

08 Juli 2014

So leicht wie nie, Weltmeister zu werden!


Es ist so leicht wie nie, Weltmeister zu werden. Das klingt arrogant, ist aber so. Es gibt beim aktuellen Turnier keine Übermannschaft wie 2010 die Spanier. Und die extrem effektiven Italiener, die 2006 Halbfinale und Finale dominierten, sind bereits mit Schimpf und Schande abgereist. Unser Gegner heute Abend hat hauptsächlich mit sich selbst zu kämpfen (Neymar, Thiago Silva) und hat sich im gesamten Turnierverlauf nie als Top-Favorit präsentiert. Auch Holland und Argentinien sind objektiv gesehen schlagbar. Fazit: Vom Leistungsniveau her ist niemand besser als Deutschland. Es liegt also nur an uns, Weltmeister zu werden! (Bild: dpa)

Jogi Löw hat gestern auf der Pressekonferenz gesagt, er will nichts Unerwartetes tun. Ziel: Die eigenen Stärken ausspielen und Brasilien hinterher laufen lassen. Das ist gut so. Ein taktisches Verzocken wie bei der EM 2012 gegen Italien wird es mit dem neuen Löw nicht mehr geben. Alles wie gehabt. Nur in der Offensive tun sich einige Fragezeichen auf. Müller und Özil scheinen gesetzt. Und daneben? Götze, Poldi, Klose oder Schürrle? Gegen die wuchtige Abwehr der Brasilianer würde Podolski am besten passen. Andererseits ist Poldi ein sehr verlässlicher Elferschütze. Ihn zum Ende rauszunehmen wäre ein zu großes Risiko, sollte es zum finalen Shoot Out kommen.

Aber wie heißt es so schön? Der Sturm gewinnt Spiele, die Defensive die Titel. Wenn dieser Poesiespruch stimmt, dann sieht es gut aus für uns. Mit Hummels, Neuer und Lahm haben wir drei Mal absolute Weltklasse hinten drin. Aber auch Boateng und Höwedes standen gegen Frankreich sensationell. Die Statistiker von CASTROL haben ermittelt, dass die deutsche Elf pro Spiel im Schnitt rund neun Kilometer mehr gelaufen ist als Brasilien. Außerdem haben Jogis Jungs die bessere Passquote (D: 80%, B: 70%) und spielen deutlich weniger Foul (D: 57, B:96). Nur bei den Torschüssen liegen die Brasilianer vorn (D: 14,8, B: 16,4).  Es ist also alles angerichtet für den Einzug ins Finale. Mein Tipp: Joker Klose schießt in der Verlängerung das entscheidende 2:1!

Ihnen ein unvergessliches Halbfinale!

Carl-Eduard Meyer 

04 Juli 2014

Frankreich gegen Deutschland: Wieder ein Jahrhundertspiel?

Was für ein Viertelfinale! Jeder Fußballfan kriegt ne' Gänsehautentzündung, wenn es heißt "Deutschland gegen Frankreich". Obwohl mehr als 30 Jahre her, weiß jeder wie es 1982 war: Foul an Battiston, 1:3 in der Verlängerung, Rummenigge rein, 2:3, Fischer Fallrückzieher, 3:3, Elfmeterschießen, Stielike bricht zusammen, Schumacher hält, Bossis verschießt sechsten Elfer, Hrubesch verwandelt, Finale! Mehr Dramatik geht nicht. Ein Jahrhundertspiel. Und auch eine schwere Bürde für Jogis Elf (Bild: dpa). So soll es bitteschön auch heute Abend laufen, fordern die zig Millionen heimlichen Nationaltrainer in unserem Land.

Werfen wir aber zuerst einen Blick auf den Gegner: Bisher haben die Franzosen positiv überrascht. Der Ausfall von Ribery? Kein Thema bei den Blauen. Souveräne Vorrunde, Chapeau! Aber im Achtelfinale wurde genauso gerumpelt wie bei uns. Beim 2:0 gegen Nigeria enttäuschte die vorher hochgelobte Offensive mit Benzema und Giroud komplett. Behäbig und ideenlos, schrieb der kicker. Nur ein Torwartfehler und ein Eigentor brachten letztlich den Erfolg. Frankreich ist stark, aber wahrlich keine Übermannschaft. Genauso wie Deutschland.

Was aber macht Löw heute Abend? Sein Plan steht. Stur wird er ihn umsetzen. Geht die Taktik auf, ist Löw der Messias. Geht's in die Hose, haben es alle schon vorher gewusst. Unsere Viererinnenverteidigung wird auflaufen, Lahm im Mittelfeld, vorne vielleicht mal Schürrle von Beginn an. Mehr Innovation wird Löw sich nicht gestatten. "Wat wolln se?", blaffte Mertesacker höchst echauffiert. Ganz einfach: Gewinnen, lieber Per! Gerne auch unansehnlich, aber noch lieber in Schönheit. Ich bleib' dabei: Algerien war die Feuertaufe, jetzt zeigt die Mannschaft ihr wahres Potenzial. Wir gewinnen 2:0 und alle lieben Jogi!

Ein unvergessliches Viertelfinale wünscht


Carl-Eduard Meyer