25 September 2009

Ungeahnte Kräfte und Fähigkeiten

Der DFB-Pokal hat wieder riesig Spaß gemacht! Allerdings wohl nur den Erstliga-Anhängern, deren Clubs nicht über einen kecken Zweit- oder sogar Drittligisten gestolpert sind. Es ist immer wieder faszinierend, wie diese Spiele bei unterklassigen Teams ungeahnte Kräfte und Fähigkeiten hervorlocken. Krasses Beispiel war der Auftritt des HSV in Osnabrück. (Bild: dpa) Wo war der Unterschied zwischen Bundesliga-Tabellenführer und dem aktuellen Fünften aus Liga Drei? Bruno Labbadia muss jetzt schnell die Kurve kriegen, sonst heisst es wieder, er kann ja eh nur kurze Strohfeuer entfachen. Da kommen die Bayern am Samstagabend genau richtig ...

So richtig Spaß macht mir momentan ein ganz bestimmter Spieler des großen FC Bayern: Thomas Müller. Wer hätte das gedacht? Da verpulvern die Münchener allein für die Offensive mehr als 50 Millionen Euro - und im Rampenlicht steht ein Nobody aus dem eigenen Nachwuchs. Das ist zwar bitter für Mario Gomez, aber insgesamt eine wunderschöne Fußballgeschichte. Müller hat in der noch jungen Saison zwei Mal in der Liga, zwei Mal in der Champions League und ein Mal im Pokal getroffen. Hammer! Der Boulevard sieht Müller schon bei der WM in Südafrika - zusammen mit Kumpel und ebenfalls Shootingstar Badstuber. Alles in allem: Kompliment an die Bayern und ihre tolle Jugendarbeit!

Neben dem Spitzenduell HSV gegen FCB stehen weitere Partien mit Hochspannungs-Garantie am Wochenende auf dem Plan. Gleich drei Mal ist Derby-Zeit: Der absolute Klassiker Dortmund gegen Schalke wartet auf uns, der Niedersachsen-Fight Wolfsburg gegen Hannover und dazu noch das rheinische Kräftemessen Köln gegen Leverkusen. Überhaupt scheint ja Prinz Poldi endlich in seiner alten Heimat anzukommen. Werder empfängt dagegen die überraschend stark in die Saison gestarteten Mainzer (Platz Fünf). Die Bremer müssen unbedingt gewinnen, denn die Zeit für große Sprünge in der Tabelle nach drei gewonnen Punkten ist bald vorbei.

Tolle Derbys und viele Tore wünscht

Carl-Eduard Meyer

18 September 2009

Ausgerechnet Österreich: Lehrstunde für den HSV!

Endlich konnten wir diese Woche wieder internationalen Vereinsfußball genießen. Wurde ja auch Zeit. Kurzes Fazit vorab für die deutschen Clubs: Respektable Ergebnisse, bis auf die derbe Packung für den HSV in Wien. Die Hamburger haben eindrücklich bewiesen, dass man auch als Tabellenführer der Bundesliga im internationalen Geschäft nicht um einen Millimeter in seiner Konzentration und Aggressivität nachlassen darf. Das wird sofort bestraft - sogar von einem Club aus Österreich. Aber besser man vergeigt gleich das erste Spiel, und lernt dann daraus für die weiteren Partien.

Eindrucksvoll zurückgemeldet haben sich die Wölfe. Großartig, wie Grafite mit drei Toren ZSKA Moskau im Alleingang abgeledert hat. Das gibt Selbstvertrauen für die Liga, wo der amtierende Meister zuletzt arg unter die Räder kam. Die Bayern haben endlich wieder ein vielversprechendes Eigengewächs in ihren Reihen. Vier Tore hat Thomas Müller in den letzten beiden Pflichtspielen erzielt. Jetzt wird das Gedrängel in der Offensivabteilung der Münchener noch größer. Das gibt Ärger mit den Stars, denn auch Luca Toni wird sich in den nächsten Tagen wieder fit melden.

Und heute Abend geht's gleich mit Volldampf in die Liga: Magath tritt mit Schalke gegen seinen Ex-Club aus Wolfsburg an. Da will es jeder jedem zeigen. Hochspannung garantiert. Auch sonst stehen einige Kracher auf dem Programm. Bayern empfängt den Club aus Nürnberg zum bajuvarischen Derby, beim Loser-Duell Stuttgart gegen Köln heisst es verlieren verboten und am Sonntag muss Werder bei den momentan bärenstarken Leverkusenern antreten. Hoffentlich ist Senkrechtstarter Özil bis dahin wieder fit.

Ein Bundesliga-Wochenende mit Höchstspannung wünscht Ihr

Carl-Eduard Meyer

09 September 2009

Verfrühte Jubelarien - Özil hat noch weiten Weg vor sich!

Özil, Özil, Özil - die Gazetten und Sportportale sind voll mit bunten Lobeshymnen auf den 20 Jahre alten Spielmacher von Werder Bremen. Zugegeben, was Özil gegen Südafrika gespielt hat, das war schon deutlich über dem Durchschnitt. Aber dass nun bereits Vergleiche mit Zidane auftauchen, ist doch absoluter Blödsinn (Zidane ist in Algerien verwurzelt, Özil in der Türkei, und fertig ist die hübsche Story für die Sportseite...). So einfach ist es nun wirklich nicht im Leben. Özil hat noch einen sehr, sehr weiten Weg vor sich (Bild:dpa). Da kommen Höhen und Tiefen. Erinnert sich eigentlich noch jemand an Sebastian Deisler?

Heute Abend gegen Aserbaidschan kann Özil jedenfalls zeigen, ob er den hohen Erwartungen Fußballdeutschlands gewachsen ist. Wenn er gegen Bertis Nobodies nicht mindestens drei Tore macht, dann sprechen sicher alle schon wieder von Rückschritt. Das ist ebenso absurd wie die allgemeine Bestürzung, dass Robert Enke heute nicht mit der Nationalmannschaft auflaufen kann. Ich kann mir kaum vorstellen, dass René Adler gegen die recht limitierten Kaukasus-Kicker viel zu halten haben wird. Überhaupt hat mich Adler beim Match gegen Südafrika und auch zuletzt in der Bundesliga absolut überzeugt. Enke hat seinen Stammplatz noch lange nicht sicher.

Vielleicht wundern Sie sich ja, dass ich mich in dieser Woche schon am Mittwoch zum Geschehen auf der großen Fußball-Bühne melde. Schuld daran ist der Kommunikationskongress in Berlin. Ich kann Ihnen an unserem Stand zwar kein Stadionbier mit Bratwurst bieten, aber ich würde mich natürlich trotzdem riesig freuen, mit Ihnen einen frisch gebrühten Espresso oder Latte Macchiato zu trinken. Ich kann es kaum erwarten, auch mal mit Ihnen persönlich die Partien des Wochenendes durchzudiskutieren (Wolfsburg : Leverkusen, BVB : Bayern, HSV : Stuttgart und natürlich Werder : Hannover)

Wir sehen uns am Donnerstag und Freitag in Berlin!

Carl-Eduard Meyer