28 April 2011

Königsblau einfach überfordert in der Königsklasse

Irgendwie ist es wie immer in der Champions League. Am Ende gewinnen die anderen. Schalke ist mit dem 0:2 im Halbfinale gegen ManU bestens bedient. (Bild: dpa) Dass eine Truppe, in der Spieler wie Sarpei, Uchida oder Edu auflaufen, in der Königsklasse letztlich keine Chance hat, war klar. Es war sowieso ein historisch einmaliger Zufall, überhaupt soweit zu kommen. Ein Inter Mailand in Normalform wäre ebenfalls zwei Nummern zu groß gewesen für Königsblau. Aber egal, Schalke kann sich hoch erhobenen Hauptes aus der Champions League verabschieden. Nächstes Jahr heißt es dann wahrscheinlich Europa League.

Die Bundesliga läuft an diesem Wochenende in die Zielgerade ein. An vielen Orten liegen die Nerven blank - wie jedes Jahr. Jetzt kommen die Wochen, in denen alles gewonnen oder alles verspielt werden kann. Doch statt sich wie eine verschworene Einheit zu präsentieren, wählen manche Clubs lieber den anderen Weg: In Köln schmeißt ein völlig genervter Trainer die Brocken hin, in München beharken sich Robben und Schweinsteiger mal wieder in aller Öffentlichkeit und in Stuttgart fliegen im Training die Fäuste. Tolle Vorbilder für unsere Kids!

Heute Abend kämpfen Magaths Wölfe in Bremen ums sportliche Überleben. Diego kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück. Hoffentlich mit freundlichem Empfang im Weserstadion. Alles andere als drei Punkte helfen Wolfsburg im Abstiegskampf allerdings nicht weiter. Genauso ist es beim Duell Lautern gegen St.Pauli. Bei den Kiez-Kickern gilt nur noch das Prinzip Hoffnung. Als neuer Trainer wird derzeit Marcel Koller gehandelt. Passt das? Dortmund kann gegen Nürnberg die Meisterschaft feiern - sollte Leverkusen in Köln verlieren. (Sehr unwahrscheinlich...) Der Hammer aber wird das Spiel Bayern gegen Schalke. "Koan Neuer" wird's sicher wieder heißen. Schön blöd, wenn man den wahrscheinlich besten Torhüter der Welt nicht im eigenen Team haben will!

Tolle Spiele und Spannung bis zuletzt wünscht

Carl-Eduard Meyer

13 April 2011

Schalke im Halbfinale: Nur das Heute zählt!

Die vier aktuellen europäischen Top-Clubs heißen FC Barcelona, Real Madrid, Manchester United und ... Schalke 04! (Bild: dpa) Über diese Aufzählung hätte man letztes Jahr selbst in Gelsenkirchen Tränen gelacht. Absolut nicht denkbar. Nun spielen internationale Nobodies wie Edu, Papadopoulos und Sarpei nach dem 2:1 gegen Inter Mailand in einer Liga mit Messi, Ronaldo und Rooney. Ein paar Gedanken an Felix Magath kann man da schon investieren. Das ist seine Mannschaft, seine Philosophie. Letztlich ist das aber egal, nur das Heute zählt im Fußball, Glückwunsch Schalke!

Am Sonntag erwartet uns in der Bundesliga ein Spiel, das interessanter kaum sein kann. Im Mittelpunkt steht der jetzige Leverkusen-Trainer Jupp Heynckes - ab nächster Saison Übungsleiter in München. Ganz Fußballdeutschland fragt sich, ob sich der zukünftige Bayern-Trainer um die eigene Teilnahme an der Champions League bringen wird. Van Gaal ist an seiner sperrigen Art in München gescheitert. Jupp Heynckes übernimmt ein schweres Erbe und wird, wie es Uli Hoeneß ausdrückte, wohl im "Cup der Verlierer" antreten. Glamour sieht anders aus...

Außerdem: Weichenstellung Richtung 2. Liga. Beim Spiel Wolfsburg gegen St. Pauli geht es wohl schon um alles oder nichts. Die Hamburger sind in die Knie gegangen. Stanislawski verlässt den Club, ein Geisterspiel gegen Werder vor der Brust und die letzten sieben Spiele vergeigt. Ich tippe, Wolfsburg kriegt noch die Kurve. Der HSV kämpft gegen die seltsam erfolgreichen Hannoveraner um einen Startplatz in der Europa League. Ob Oenning Trainer bleiben darf? Wohl nur, wenn er die nächsten beiden Spiele gewinnt. Außerdem hofft die Liga auf einen Ausrutscher der Dortmunder gegen Freiburg. Der Vorsprung der Schwarz-Gelben könnte dann nur noch zwei Punkte betragen!

Überraschungen und packende Spiele wünscht

Carl-Eduard Meyer

08 April 2011

Zeit der Fußball-Wunder: Schalke, Gladbach und St. Pauli

Wird in Gelsenkirchen eigentlich immer noch gefeiert? Nach dem Wunder von Mailand (Bild: dpa) kann es für Schalke eigentlich fast egal sein, wie es in der Liga weitergeht. Noch ein paar Freizeit-Kicks im so genannten Niemandsland der Tabelle und dazu die totale Fokussierung auf Pokal und Champions League. So hat es Werder vor zwei Jahren auch gemacht. Immerhin kam ein Titel dabei heraus. Die nächsten Gegner heißen Duisburg (Pokalfinale) und wahrscheinlich Manchester United (Champions League). Ein paar Wunder mehr werden also noch notwendig sein, um der gequälten Schalker Seele endlich mal eine Trophäe zu bescheren.

Auf St. Pauli gehen in diesen Tagen leise die Bundesliga-Lichter langsam aus. Nach dem dämlichen Bierbecher-Wurf ist ein Geisterspiel gegen Werder sehr wahrscheinlich. Seltsam, nach dem historischen Derby-Sieg gegen den HSV waren die Braun-Weißen noch das beste Rückrunden-Team. Danach gab's nur Klatschen. St. Pauli bleibt letztlich keine Wahl: Strafe akzeptieren, sich auf die nächsten Spiele konzentrieren, kämpfen, rackern und an Wunder glauben. Manchmal hilft das ja. Ich würde es dem sympathischen Stanislawski-Team jedenfalls wünschen.

Heute Abend eröffnen Frankfurt und Werder den Bundesliga-Reigen. Daums erstes Heimspiel. Wer da drei Punkte holt, kann das Thema Abstieg so gut wie abhaken. Munter gehts am Samstag weiter. Magath reist mit seinen Wölfen an die alte Wirkungsstätte Gelsenkirchen. Im Süd-Derby begrüßt der 1. FC Nürnberg den FC Bayern München. Beim FCB gibt's schon wieder Ärger. Diesmal nicht mit dem Trainer, sondern mit den eigenen Fans. Absurd. Haben die keine anderen Sorgen? Am Sonntag dann kommt es zum rheinischen Derby Gladbach gegen Köln. Die Fohlen können schonmal die Abschiedsgrüße aus der Liga formulieren. Es sei denn, es wartet mal wieder ein Fußball-Wunder auf uns ...

Tore, Siege und das ein oder andere Fußball-Wunder wünscht

Carl-Eduard Meyer

01 April 2011

Testen muss man - basta!

Das ständige Genörgel über Sinn und Zweck eines Testspiels der deutschen Nationalmannschaft (Foto: dpa) geht mir gewaltig auf den Keks. Natürlich muss eine Mannschaft testen. Was denn sonst? Alles andere wäre grob fahrlässig. Mein Rat an Herrn Hoeneß: Vielleicht mal die rote Bayern-Brille abnehmen. Auch der FCB bestreitet vor der Saison Testspiele gegen Hintertupfingen. Und, welch' Überraschung, auch da könnte sich ein Spieler unter Umständen verletzen. Und mein Rat an die Zuschauer in Gladbach: Jeder weiss, dass er ein Ticket für ein Testspiel gekauft hat. Und wo Testspiel draufsteht, da ist nunmal auch Testspiel drin. So einfach ist das. Da gibt's keinen Hurrafußball oder große Emotionen im Stadion.

Das Bundesliga-Wochenende wird so unterhaltsam wie lange nicht: Neue Trainer, Topspiel und knüppelharter Abstiegskampf! Am Sonntagabend hat Christoph Daum seinen großen Auftritt. Die Eintracht hat den ruhigen Fußballfachmann Skibbe vor die Tür gesetzt und sich mit Daum die große Show ins Haus geholt. Schön, dass Daum gleich im ersten Spiel gegen den anderen großen Polarisierer der Liga antreten darf: Felix Magath. Beide Trainer sehen ihr angestammtes Revier irgendwo in der Champions League - jetzt bedeutet die Partie Wolfsburg gegen Frankfurt aber erstmal gnadenlosen Abstiegskampf.

Blanke Nerven werden wir auch im Duell Werder gegen Stuttgart sehen. Zwar haben beide Vereine zuletzt wieder ein wenig gepunktet, aber mit einer Niederlage hängt man gleich wieder ganz unten mit drin. Pizarro ist schon wieder verletzt. Ohne den Peruaner haben die Bremer bisher leider fast gar nichts gerissen. An der Spitze geht's auch zur Sache: Der BVB empfängt den Tabellendritten Hannover. Mal sehen, ob Kloppos Jungs doch nochmal nervös werden. Wenn die Verfolger Leverkusen und Hannover gewinnen, ist der einst so stolze Vorsprung auf nur noch vier Punkte zusammengeschmolzen. Bayern ist zu Hause gegen Gladbach zum Siegen verdammt, Schalke will auf St.Pauli endgültig raus aus dem Abstiegsstrudel und der HSV versucht sich in Hoffenheim.

Spaß, Dramatik und Glück für Ihre Teams wünscht

Carl-Eduard Meyer